Mastering hieß früher einmal der Prozess, mit dem Aufnahmen von magnetischem Tonband aufbereitet wurden, um sie für den Vinylschnitt gängig zu machen - ein nackter technischer Vorgang, vielleicht halbwegs vergleichbar mit dem Anfertigen von Druckplatten für Druckerzeugnisse.

Inzwischen versteht man unter dem Terminus 'Mastering' landläufig eine Klangveredelung des fix und fertig gemischten Stücks unter Einbeziehung der Eigenheiten aktueller Wiedergabetechnologie. Haupt-Auslassstelle für Musik dürften derzeit Streaming-Dienste sein, die jeweils ein leicht variables Lautheits-Süppchen kochen. Welchem tatsächlichen Sinn und Zweck das dient, bleibt in der Praxis offen. Das vorgegebe Ziel von mehr Dynamik und weniger "Loudness War" zugunsten besserer Klangqualität und ausgeglichenerem Playlist-Genußes kann es nicht sein, denn die nackte Wahrheit ist, daß die überwiegende Mehrzahl mainstreamiger Pop-/Rock-Releases nach wie vor hyperkomprimierte Wellenformwürste sind, deren bloßer Anblick an ein Auto nach Behandlung durch die Schrottpresse erinnert.